Neujahresmpfang der CDU nahen Mittelstandsvereinigung (MIT) Wolfenbüttel.

Vorsitzender Holger Bormann konnte 150 Mitglieder und Gäste bei der Veranstaltung begrüßen, die dieses Mal im KOMM stattfand. Besonders begrüßte Bormann den Festredner des Abends Landesbischof Christoph Meyns, der die Kirche einmal nicht als Gemeinschaft von evangelischen Gläubigen vorstellte, sondern als eine Art Wirtschaftsunternehmen. Neben vielen Unterschieden gebe es auch eine Reihe von Parallelen zwischen dem Unternehmen Kirche und einem Wirtschaftsunternehmen.

Holger Bormann freute sich zudem, dass der Wolfenbütteler Bürgermeister Thomas Pink mit seiner Gattin der Einladung gefolgt war, auch um ein Grußwort zu sprechen. Pink lobte die MIT und die mittelständischen Betriebe Wolfenbüttels, die viel zum Wohl der Stadt und ihrer Bürger beitragen. Den Schwerpunkt seiner Ausführungen legte Pink auf die Zukunft der Stadt. Ausdrücklich wies der Bürgermeister auf die Kommunalwahl hin, die am 11. September stattfindet. »Gehen Sie zur Wahl und werben Sie auch in Ihren Unternehmen für die Beteiligung an der Wahl«, sagte Pink. Natürlich hoffe er, dass mit dem Wahlergebnis sichergestellt werde, dass man in Wolfenbüttel die Politik der vergangenen Jahre wird fortsetzen können.

Thomas Pink nannte eine Reihe von positiven Entwicklungen in der Stadt, die realisierbar waren, weil man in den vergangenen Jahren erhebliche Überschüsse habe erwirtschaften können. »Wir können noch Investitionen anschieben «, hob er hervor. Andere Kommunen vergleichbarer Größe könnten das nicht. Als größten Brocken in der näheren Zukunft bezeichnete Pink das Investitionsprogramm für eine umfassende Wohnraumentwicklung ab 2017. Mit diesem Programm werde man 20 bis 25 Millionen Euro für den Wohnungsbau generieren. Kurz ging der Verwaltungschef auf die Silvesterereignisse von Köln ein. Er plädierte nachdrücklich für ein hartes Vorgehen gegen die Täter – egal ob Flüchtlinge oder deutsche Bürger. Gleichzeitig warnte er jedoch vor einer Verallgemeinerung und Rechtspopulismus.

Landesbischof Dr. Christoph Meyns sagte zu Beginn seiner Festrede, dass er die Kirche einmal von ihrer organisatorischen Seite vorstellen wolle. Natürlich sei Kirche primär auf die Arbeit mit den Menschen ausgerichtet. Fürsorge und Mitmenschlichkeit stehen im Mittelpunkt, einer Kirche, die aus der Vergangenheit komme, sich aber in einem ständigen Modernisierungsprozess befinde. »Wir beten nicht die Asche an, wir tragen die Fackel weiter«, betonte der Landesbischof. Die Landeskirche Braunschweig ist mit knapp 350000 Mitgliedern die drittgrößte in Niedersachsen, nach Hannover und Oldenburg. Finanziert werde sie in erster Linie von den Mitgliedsbeiträgen. 74 Millionen Euro mache das aus. 4,2 Millionen Euro kämen vom Land, 3,9 Millionen Euro aus Pachterlösen. Seit 1960 habe sich der Mitgliederbestand fast halbiert, keine hausgemachte Entwicklung, sondern dem Zeitgeist geschuldet. Um den damit verbundenen finanziellen Herausforderungen besser begegnen zu können, habe man Rücklagen von 140 Millionen Euro gebildet. So könne man nötige Sparmaßnahmen über einen längeren Zeitraum realisieren. Heiterkeit rief der Bischof hervor, als er gewisse begriffliche Analogien zwischen der Kirche und der Wirtschaft herstellte. Cremere (Glauben) führe bei einer Bank zum Kredit. Gläubige auf der einen Seite, Gläubiger auf der anderen. Der Mensch habe sich Schuld aufgeladen, bei einer Bank habe er Schulden. Christliche Erlösung ähnele dem geschäftlichen Erlös. Und schließlich setzte Meins die göttliche Offenbarung den Offenbarungseid entgegen. Verwendet werde das Geld in der Kirche für die Arbeit mit Menschen, aber auch für die Renovierung und Sanierung von kirchlichen Gebäuden. Der Bischof versicherte aber glaubhaft, dass er immer noch dieselbe Badewanne benutze wie sein Amtsvorgänger Friedrich Weber.

MIT-Ehrenvorsitzender Heinz Dieter Ermann dankte dem Bischof für seine informative und humorvolle Rede.

MIT Jahresempfang 2016 (PDF)