Ein Hauch von New York weht durch die Straßen Wolfenbüttels, denn seit Oktober 2019 gibt es mit ‚Wolfenbrooklyn‘ einen Ortsteil in Wolfenbüttel, den sicher nur die wenigsten Einwohner kennen. Es ist der Coworking-Space in der dritten Etage des Firmensitzes der Mast Jägermeister SE und genau hierhin hat die Wirtschafts- und Mittelstandsunion Wolfenbüttel (MIT) exklusiv ihre Mitglieder geladen – und die Resonanz war enorm. Der hippe Name, ausgewählt in einen Mitarbeitercontest, ist Ausdruck der eigenen Unternehmenskultur: festverwurzelt in Wolfenbüttel seit 1878 und dabei weltweit aktiv, wie die Anspielung auf den New Yorker Stadtteil Brooklyn verdeutlichen soll, der nur rund 50 Kilometer von der amerikanischen Jägermeister-Zentrale in White Plains entfernt ist. Hoch oben über den Dächern der Stadt ging es an diesem Abend um mutige Entscheidungen und Innovationen, um in Zeiten von Digitalisierung und demographische Wandel wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Wort, das an dem Abend mehrmals fiel: Meisterhaft.
Kultureller Wandel notwendig, um zukunftsfähig zu bleiben
Kuschelige Sofaecken, eine komplett ausgestatte Küchenzeile, ein langer Tisch in der Mitte und natürlich darf das Hirsch-Logo nicht fehlen: Mit dem 530 Quadratmetern umfassenden Coworking-Space hat Jägermeister wieder einmal eine Bestmarke gesetzt – und natürlich findet man an vielen Stellen die unternehmenstypischen Farben Grün-Orange. „Bei Jägermeister habe ich immer das Gefühl, hier wird nicht nur über den Tellerrand gedacht, sondern noch viel weiter. Wie hier gearbeitet wird, was hier gemacht wird, das ist Innovation in Reinkultur“, findet Steffen Maschke, 1. Vorsitzender der MIT Wolfenbüttel lobende Worte. „Wir nennen das hier meisterhaft“, antwortet Vijdan Bangura, Expertin für Human Resources Business Partner & Employer Branding bei Mast-Jägermeister, und sorgt für heitere Stimmung unter den Anwesenden.
Die Zusammenarbeit und der Dialog, das wird den Abend deutlich, steht im Mittelpunkt bei Jägermeister. „Die persönliche Begegnung, das gemeinsame Lachen, aber auch das Diskutieren um die besten Ideen und Lösungen sind einfach unbezahlbar“, so Antje Staffa während der Begrüßung. Als Vice President Global Human Resources bei der Mast-Jägermeister SE ist sie maßgeblich für die nationale und internationale Entwicklung des HR-Bereiches des internationalen Unternehmens verantwortlich. Der zunehmende digitale Wandel habe vor allem in den letzten Jahren immer wieder neue Anwendungen und konkrete Werkzeuge hervorgebracht, „aber die Pandemie war ein Booster für digitale Transformation, auch bei uns bei Jägermeister“. Staffa weiß wovon sie spricht, pendelt sie doch selbst seit vielen Jahren zwischen ihrem Erstwohnsitz in Berlin und Wolfenbüttel. Klar, dass auch vor der Pandemie bereits hybride Arbeitsmodelle im Unternehmen gab. Dennoch galt es während und in der Zeit danach eine gesunde Balance zwischen der neu gewonnen und von vielen Mitarbeitenden liebgeschätzten hohen Flexibilität und der persönlichen, realen Begegnung vor Ort zu finden.
Der Jägermeister-Ansatz: New Work, new Tools, new Rules
Die Stärkung des ‚Wir-Gefühls‘ und die Begeisterung für die Marke von außen nach innen zu transportieren, darum geht es dem Unternehmen. „Wir sehen unsere Mitarbeitenden als die besten Markenbotschafter, sowohl für unser Produkt als auch für uns als Arbeitgeber“, erläutert Vijdan Bangura. Es gehe darum, eine Identifikation der Mitarbeitenden mit der starken Marke Jägermeister zu schaffen. Aus diesem Grund habe das Unternehmen einen tiefgreifenden kulturellen Wandel angestoßen. „Wir mussten dafür erst einmal ein kulturelles Grundverständnis entwickeln, wie wir künftig zusammenarbeiten wollen”, ergänzt Bangura. „Dabei geht es vor allem darum, wie wir interdisziplinäre kollaborieren und kommunizieren und damit die Organisationskultur gestalten und vorantreiben. Als Ergebnis wurde unter anderem der ‚Jägermeister Pakt‘ entwickelt, der den Unternehmenszweck, unsere Werte, die Art und Weise wie wir Zusammenarbeiten möchten definiert“, so Bangura. Und nicht zufällig gehört dazu auch das Attribut ‚meisterhaft‘. „Jägermeister kommt seit jeher aus Wolfenbüttel und darauf sind wir stolz. Inzwischen sind wir aber in über 150 Ländern zuhause“, ergänzt Antje Staffa. Neben der Firmenzentrale in Wolfenbüttel wurden weitere Standorte in den USA, Großbritannien und Tschechien aufgebaut, sowie sechs Servicegesellschaften weltweit. „Entscheidungen werden immer auch durch die verschiedenen Landeskulturen geprägt, das hat Jägermeister zu Beginn in Wolfenbüttel stark gemacht, das möchten wir international fortsetzen. Dennoch war es uns als Unternehmen wichtig, einen gemeinsamen Nenner zu definieren. Viele Elemente aus Wolfenbüttel finden unsere Mitarbeitende auch an den anderen Standorten. Wir sehen das als Voraussetzung für unsere großartige internationale Erfolgsgeschichte mit einem starken gemeinsamen Markenkern“, erläutert Staffa.
„Die Unternehmenskultur ist entscheidend und übertrumpft jede Strategie“
Im Wettkampf um die besten externen und internen Talente setzt Jägermeister auf einen ausgewogenen Mix aus Präsenz und mobilem Arbeiten. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie es uns gelingt, attraktive Möglichkeiten zu schaffen, um unsere Mitarbeitenden zusammenzubringen“, gibt Bangura Einblicke in zahlreiche neue Herausforderungen, die sich in der hybriden Arbeitswelt für Unternehmen ergeben. Als Antwort hat das Unternehmen das Format ‚Meister Weeks‘ entwickelt. Mit den Meister Weeks schafft Jägermeister eine Gelegenheit abteilungsübergreifende Gespräche oder auch externe Impulse zu strategisch wichtigen Themen (Gesundheit, künstliche Intelligenz, Innovation etc.) und persönliche Begegnungen vor Ort in Wolfenbüttel zu ermöglichen und somit die Zusammengehörigkeit und die Verbundenheit unter den Mitarbeitenden zu stärken.
„Wir sind noch nicht am Ziel, haben aber schon viel erreicht“, zeigt sich Bangura stolz. Ihr Fazit: „Die gelebte Unternehmenskultur und damit der Umgang miteinander, die von der Führungskraft bis Azubi reicht, schlägt jede Strategie.“ Denn nur so können die für den Erfolg entscheidenden Talente für das Unternehmen gewonnen und gehalten werden.
Text: Daniel Westphal
Bilder: Philipp Ziebart
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