Auch diese Plätze der MIT waren wieder schnell vergeben. Eine Delegation regionaler Unternehmerinnen und Unternehmer besuchte in dieser Woche die Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel, um sich vor Ort ein Bild sowohl von der Vergangenheit zu machen aber auch von den aktuellen Arbeits- und Resozialisierungsmaßnahmen der Einrichtung.

Die Führung durch die Anlage offenbarte bedrückende Einblicke in die Historie sowie in die intensive Arbeit der Fachkräfte mit den Inhaftierten – mit dem Ziel, durch berufliche Qualifikation, handwerkliche Arbeiten sowie klaren Strukturen und Regeln den Weg zurück in die Gesellschaft zu ebnen.

In der JVA Wolfenbüttel möchte man einen Fokus auf die Arbeit als ein zentrales Element der Resozialisierung legen. Die Inhaftierten arbeiten in verschiedenen Produktions- und Dienstleistungsbereichen darunter Verpackung, Montage sowie Druck- und Konfektionsarbeiten. Auch hier zeigt sich wieder, wie wichtig das Handwerk, der Mittelstand ist.

Ein zentraler Punkt der Veranstaltung war die Vorstellung, wie Inhaftierte zur Entlastung des Mittelstands beitragen können – sei es durch die Besetzung von Ausbildungsplätzen oder zur Minderung des Fachkräftemangels. Zudem wurde aufgezeigt, in welchen Bereichen sie bei alltäglichen Arbeiten unterstützend eingesetzt werden können. Eine regelmäßige Beschäftigung oder sogar eine Ausbildung trägt darüber hinaus zur Stabilisierung der sozialen Strukturen der Inhaftierten bei und verbessert ihre Chancen auf eine erfolgreiche Resozialisierung.

Für die Unternehmerinnen und Unternehmer war der Besuch mehr als eine Besichtigung: Er war eine Erinnerung an geschichtliche Abschnitte und zeitgleich ein Impuls, über gesellschaftliche Verantwortung und fachliche Expertise nachzudenken.

 


Text: Christine Vetterkind
Foto: JVA Wolfenbüttel